VORSICHT STURZGEFAHR!

von Maria Peschek

Die beiden tragikomischen Helden Beppi und Charlie ertragen es nicht mehr, dem Treiben der Menschheit weiter zuzusehen. Sie sind fassungslos. Wieso wählen die Menschen sehenden Auges ihren Untergang?
Es hilft nichts. Um die große Katastrophe abzuwenden, müssen sich die beiden noch einmal in das Abenteuer stürzen, die Welt zu retten. Doch die Zeiten sind andere geworden: Ohne Lizenz geht gar nix mehr. Man schikaniert sie mit Prüfungsaufgaben und lockt sie auf falsche Fährten. Zwielichtige Gestalten geben vor, andere zu sein, als sie sind, und missbrauchen ihr Vertrauen. Fast schaffen sie es, Beppi und Charlie zu entzweien. Doch die beiden trotzen allen Widrigkeiten. Sie wissen um die oft unterschätzte Kraft des Scheiterns und folgen beherzt ihrer Berufung.
Erst als sie merken, dass es zu spät ist, ist es mal wieder bereits zu spät.

Schon zum fünften Mal kommen die bayerischen Existenzclowns Beppi und Charlie im TamS auf die Bühne. 2003 erfanden Maria Peschek und Anette Spola die beiden Figuren für das Stück „Entschuldigung“. Seither schrieb Maria Peschek ihnen immer wieder neue Stücke und Katastrophen auf den Leib.

 

Fotos: Hilda Lobinger

Christiane Lutz schreibt in der Süddeutschen Zeitung über den Abend mit den „hinreißenden Schauspielerinnen Anette Spola und Maria Peschek“:
„Beppi und Charlie (…) starten einen skurrilen Bürokratie-Parcours, an dessen Ende nicht unbedingt die Rettung der Welt steht. (…)  Den beiden Darstellerinnen Anette Spola und Maria Peschek neben Burchard Dabinnus und Helmut Dauner (…) zuzuschauen, ist höchst vergnüglich.“ Und weiter schreibt sie: „Ihre Figuren Charlie und Beppi, ausstaffiert mit grellen Klamotten und wirren Perücken sind planlose Gesandte irgendeiner Gottheit, die über sehr schrägen Humor verfügen muss. Im wunderbar futuristischen, rosa gestrichenen Bühnenambiente von Claudia Karpfinger, Katharina Schmidt und Lorenz Seib stolpern sie ziellos herum. (…) eine Stunde bester Unterhaltung“.

Katrin Hildebrand vom Münchner Merkur schreibt: „Absurd und leider bitter wahr ist das menschenzermürbende Verfahren. Peschek bringt es mit analytischer Schärfe und in schrulligen Dialogen auf die Bühne. (…) Wer Valentin und Karlstadt liebt, wird Beppi und Charlie ebenso feiern wie Beckett-Fans, denen Wladimir und Estragon in „Warten auf Godot“ immer einen Tick zu depressiv waren.“

Mathias Hejny erkennt in der Abendzeitung Parallelen zu den ersten „Star-Trek“ Folgen:  „Damals, als der kalte Krieg tobte, meinten Käptn Kirk und seine Truppe vom Raumschiff Enterprise die Galaxien umarmende und quietschbunte Naivität ernst. Heute ist das Überleben der Menschheit nur noch ein Job für zwei Clowns, die dafür erst einmal eine Lizenz erwerben müssen. (…) So holtern und poltern Peschek und Spola mit feiner Verschmitztheit durch schräge Sprachbilder und Philosophie nach Hausmacher Art.“

mit Maria Peschek, Anette Spola, Burchard Dabinnus, Helmut Dauner
Ausstattung Claudia Karpfinger, Katharina Schmidt, Lorenz Seib
Licht Barbara Westernach, Regieassistenz Florian Prestele
Regie Anette Spola

Premiere 24. Januar 2018

TamS Theater
Leitung Anette Spola und Lorenz Seib
Haimhauserstr. 13 a
80802 München
089 345 890
tams@tamstheater.de